Work Trends: Die Top 5 Trends der Arbeitswelt 2025
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- Work Trends beschreiben langfristige Entwicklungen, die den Arbeitsmarkt prägen. Wer sich rechtzeitig auf aktuelle Trends vorbereitet, ist gut für die Zukunft aufgestellt und bleibt wettbewerbsfähig.
- Digitale Technologien und Künstliche Intelligenz werden uns auch 2025 begleiten. Neue KI-Tools und VR bieten zahlreiche Chancen, um Prozesse zu beschleunigen und die digitale Zusammenarbeit zu verbessern.
- Unternehmensverantwortung wird großgeschrieben. Dazu gehören nicht nur gesellschaftliche Verantwortung, Nachhaltigkeit, Diversität und Gleichberechtigung. Auch der Einsatz für das Wohlbefinden der eigenen Mitarbeitenden rückt vermehrt in den Fokus.
- Recruiting wird immer individueller, persönlicher und proaktiver. Ein starkes Employer Branding zieht neue Talente an und bindet gleichzeitig bestehende Mitarbeitende. Unterstützt wird der HR-Bereich immer mehr durch KI-Tools und datengestützte Analysen (HR-Analytics).
Die Arbeitswelt verändert sich ständig. Was heute noch neu und besonders ist, kann morgen schon Standard sein. Für Unternehmen ist das Chance und Herausforderung zugleich. Unsere Expertin Petra Kuhlmann, Director im People Management bei OVB Holding, gibt einen Ausblick auf die Zukunft des Arbeitsmarktes und die 5 wichtigsten Work Trends für 2025.
Digitalisierung, New Leadership und Work-Life-Balance: Viele Themen, die heute unsere Arbeitswelt bestimmen, waren vor 50 Jahren noch undenkbar. Vorbei sind die Zeiten von strikten Hierarchien, Präsenzarbeit und autoritärer Führung. Unsere Arbeit ist digitaler, internationaler, individueller und flexibler geworden.
Megatrends wie Konnektivität, New Work und Globalisierung beeinflussen nicht nur die Gesellschaft als Ganzes. Sie spiegeln sich auch in der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt wider. Das äußert sich zum Beispiel in den gängigen Arbeitsstandards, den Erwartungen von Jobinteressierten und den Anforderungen an Unternehmen.
Was erwartet uns in der Arbeitswelt 2025?
Wie sehen die Work Trends für 2025 aus? Dazu haben wir mit einer Expertin gesprochen, die die Entwicklungen am Arbeitsmarkt ganz genau kennt und beobachtet.
Petra Kuhlmann gehört seit 1993 zum OVB-Team. Als Director im People Management erlebt sie die Veränderungen der Arbeitswelt hautnah mit und weiß, welche Themen und Herausforderungen den Markt beschäftigen.
Gleichzeitig kümmert sie sich um das Wohlbefinden der Mitarbeitenden und begleitet jedes Teammitglied bei OVB vom ersten Tag an.
Um sich strategisch für die Zukunft aufzustellen, ist es wichtig, kommende Work Trends frühzeitig zu erkennen und zu verstehen. Davon profitieren nicht nur Unternehmen, sondern auch Mitarbeitende, Jobinteressierte und Selbstständige.
Auf diese 5 Work Trends können wir uns 2025 einstellen:
- Künstliche Intelligenz
- Employee Wellbeing
- Diversity
- Nachhaltigkeit
- Recruiting & Employer Branding
1. Künstliche Intelligenz
Künstliche Intelligenz (KI) ist einer der bedeutendsten Work Trends unserer Zeit und verändert die Arbeitswelt grundlegend. KI-Tools entwickeln sich weiter und bieten immer mehr Möglichkeiten, vor allem zur Automatisierung bestimmter Prozesse.
Gleichzeitig ist es wichtig, dass Anwenderinnen und Anwender ihr Bewusstsein für die Grenzen und Risiken künstlicher Intelligenz schärfen.
Im Recruiting setzen einige Unternehmen KI-Tools zum Beispiel dafür ein, Lebensläufe und Profile analysieren und mit den Stellenanforderungen abgleichen. Zukünftig sollen sie sogar in der Lage sein, Vorstellungsgespräche zu analysieren und den Cultural Fit vorhersagen. Chatbots könnten durch den Bewerbungsprozess führen.
Ergänzt wird die technologische Entwicklung durch Virtual & Augmented Reality (VR/AR). So entstehen neue Möglichkeiten für Schulungen, digitale Zusammenarbeit und virtuelles Onboarding. Virtuelle Büros verbessern die Kommunikation in Remote-Teams, und Simulationen erleichtern die Einarbeitung in komplexe Tätigkeiten.
2. Employee Wellbeing
Immer mehr Unternehmen gehen gezielt auf die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden ein. Überarbeitung und Unzufriedenheit wirken sich nicht nur auf die einzelnen Menschen negativ aus, sondern auch auf die Produktivität und Leistung des Unternehmens im Ganzen.
Das Employee Wellbeing ist bedeutend für den Unternehmenserfolg und ein wichtiges Kriterium bei der Rekrutierung und Bindung von Talenten.
Der Fokus liegt darauf, eine gesunde Balance zwischen beruflichen Anforderungen und persönlichem Wohlbefinden zu schaffen. Unternehmen investieren verstärkt in Programme, die die Zufriedenheit und Gesundheit fördern. Das reicht von flexiblen Arbeitszeiten über Fitnessangebote bis hin zu Maßnahmen zur Stressbewältigung.
3. Diversity
Diversity, also Vielfalt in der Belegschaft, hat sich zu einem festen Bestandteil der Arbeitswelt entwickelt.
Dabei geht Diversity weit über die Repräsentation von Geschlechtern oder ethnischer Herkunft hinaus. Es geht darum, alle Formen der Vielfalt zu stärken, darunter auch Alter (Stichwort: Multigenerational Workforce), kulturelle und soziale Hintergründe, sexuelle Orientierung und unterschiedliche Lebensperspektiven.
Immer mehr Unternehmen erkennen den Wert, den diverse Teams mit sich bringen. Vielfältige und gleichberechtigte Teams verfügen über einen Wettbewerbsvorteil, der weit über ethische Gesichtspunkte hinausgeht: Vielfalt führt zu innovativeren Lösungen, mehr Kreativität und einer besseren Anpassungsfähigkeit.
4. Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit spielt in der modernen Arbeitswelt eine immer größere Rolle. Unternehmen entwickeln umweltfreundlichere Geschäftsmodelle. Nachhaltiges Handeln beschränkt sich aber nicht nur auf Produktionsprozesse und Energieverbrauch, sondern umfasst auch die Unternehmenskultur.
Remote-Arbeit trägt durch weniger Pendelverkehr und geringeren Büroflächenbedarf dazu bei, den ökologischen Fußabdruck von Unternehmen zu verringern. Gleichzeitig setzen viele Unternehmen auf nachhaltige Büros, umweltfreundliche Materialien und faire Arbeitsbedingungen.
Nachhaltigkeit ist kein kurzzeitiger Trend, sondern ein zentraler Bestandteil der Zukunft der Arbeitswelt.
Im Recruiting und Employer Branding gibt es einige Entwicklungen, die den Arbeitsmarkt verändern:
- Innovative Technologien: Künstliche Intelligenz unterstützt den Recruitingprozess. Sie hilft zum Beispiel dabei, Lebensläufe zu analysieren und passende Kandidatinnen und Kandidaten schneller zu finden.
- Active Sourcing: Digitale Netzwerke und Social Media werden genutzt, um gezielt potenzielle Jobinteressierte anzusprechen. Anstatt darauf zu warten, dass sich Menschen von selbst bewerben, gehen Recruiter proaktiv auf vielversprechende Talente zu.
- Candidate Experience: Die Erfahrungen, die eine Person über den gesamten Bewerbungsprozess sammelt, werden immer wichtiger. Viele Arbeitgeber setzen inzwischen auf personalisierte, individuelle und transparente Prozesse.
- Überregionales Recruiting: Remote-Arbeit macht es möglich, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht zwingend im direkten Umfeld eines Unternehmens wohnen müssen. Durch überregionales oder sogar globales Recruiting erweitert sich der Talentpool.
- Sinn-Ökonomie: Vor allem junge Menschen legen immer mehr Wert auf Unternehmen, die nicht nur attraktive Arbeitsbedingungen bieten, sondern mit denen sie sich identifizieren können. Sie suchen eine Arbeit mit Sinn.
- Skill-Based Hiring: Recruiter und Unternehmen achten zunehmend darauf, welche konkreten Fähigkeiten eine Person mitbringt. Skills werden wichtiger als formale Qualifikationen oder Abschlüsse.
Die Anpassung an Work Trends ist entscheidend, um in einer sich schnell verändernden Arbeitswelt erfolgreich zu bleiben. Trends wie New Work und Remote-Arbeit, neue Technologien und der War for Talent haben das Potenzial, Unternehmen und Karrieren nachhaltig zu beeinflussen.
Unternehmen, die flexibel reagieren und sich proaktiv auf diese Veränderungen einstellen, werden langfristig konkurrenzfähig bleiben. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können sich in der dynamischen Arbeitswelt individuell positionieren und von neuen Möglichkeiten profitieren.
Wichtig ist und bleibt die gute Kommunikation zwischen Unternehmen, Führungskräften und Mitarbeitenden. Wer im Austausch bleibt, Vertrauen schafft und Feedback fördert, trägt zu einer harmonischen Arbeitsumgebung bei, in der alle gemeinsam wachsen können.