Mental Health – Zeit für Achtsamkeit und Selbstfürsorge
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- Mentale Gesundheit ist bei Menschen ein Zustand des völligen Wohlbefindens.
- Eine gesunde Ernährung, ein achtsames Leben und soziale Beziehungen haben einen relevanten Einfluss auf die Psyche.
- Eine wertschätzende Unternehmenskultur sowie eine ausgewogene Work-Life-Balance sind wichtig für die Zufriedenheit im beruflichen Umfeld.
- Es gibt verschiedene Strategien, um mentale Erschöpfung vorzubeugen.
Der Job ist in einer stressigen Phase und drei Deadlines stehen parallel an? Im Privatleben muss die Geburtstagsfeier organisiert werden und eigentlich ist dafür gerade so gar keine Zeit? Mentale Anstrengung und der sogenannte „Mental Load“ spielen eine immer größere Rolle. Dadurch wird der Umgang mit der mentalen Gesundheit in der Gesellschaft immer bewusster.
Neben privaten Themen kommen äußere Belastungen wie der Klimawandel oder die Pandemie hinzu. Wenn alles zu viel wird, kann irgendwann das Gefühl hervorgerufen werden, gar nicht mehr aus der Negativspirale herauszukommen. Im schlimmsten Fall kann das einen Burnout oder körperliche Erkrankungen zur Folge haben.
Das Verständnis von mentaler Gesundheit
Das Gefühl von völligem Wohlbefinden: Genau das ist mentale Gesundheit (auf Englisch „mental health“). Die eigene Zufriedenheit sowie emotionale und soziale Aspekte sind Teil der mentalen Gesundheit. Sie beschreibt das seelische Empfinden und kann die Lebensqualität beeinträchtigten.
Immer häufiger sind psychische Erkrankungen ein Grund für Fehlzeiten im Beruf oder einen früheren Einstieg in die Rente. Zudem haben krankheitsbedingte Ausfälle wegen der Psyche eine längere Ausfalldauer als andere Erkrankungen. Deshalb ist es für Arbeitgeber relevant, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und es ernst zu nehmen. Darüber hinaus beeinflusst die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden maßgeblich den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Denn weniger Fehlzeiten der Mitarbeitenden führen zu einer erhöhten Arbeitskraft und Produktivität.
Das Verständnis von mentaler Gesundheit sollte unter allen Mitarbeitenden gleichwertig sein. Dabei ist die psychische Gesundheit immer ein Bestandteil der allgemeinen Gesundheit und mehr als die Abwesenheit von mentalen Erkrankungen wie Depressionen. Ein Mensch, der mental gesund ist, äußert positive Aspekte wie Zufriedenheit und Engagement im Beruf – und das sind gleichzeitig die Vorrausetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben.
Was beeinflusst die Mental Health?
Das Bedürfnis nach mentaler Gesundheit wird in der Gesellschaft immer größer. Das zeigt eine Studie von Orcha Health aus dem Jahr 2021, die den rasanten Anstieg der Nachfrage an Mental Health-Apps aufzeigt. Schon 2020 vor der Pandemie suchten immer mehr Menschen nach Unterstützung, wodurch es mittlerweile fast 4.000 Apps zur Auswahl gibt, um die mentale Gesundheit zu fördern.
Aber welche Bereiche des Lebens gehören zu Mental Health? Drei entscheidende Bereiche sind die Ernährung, Achtsamkeit und Beziehungen.
- Eine bewusste Ernährung und der Verzehr von gesunden Lebensmitteln haben einen Einfluss auf die körperliche und seelische Gesundheit. Zum Beispiel wirkt sich zu viel Zucker im Essen negativ auf das eigene Wohlbefinden aus. Einfach erklärt, wird durch Zucker eine chemische Reaktion im Gehirn ausgelöst. Sie sorgt dafür, dass Menschen auf den regelmäßigen Zuckerkonsum konditioniert sind, um ihre Stimmung konstant positiv zu halten. Wird kein Zucker mehr gegessen, passiert aufgrund des Dopamin-Mangels genau das Gegenteil mit der Stimmung – und sie sinkt in den Keller.
- Ein verregneter Tag, an dem die Sonne sich nicht blicken lässt: Das kann manche Menschen eher aus der Bahn werfen als andere. Wie gut eine Person mit Widerständen oder Rückschlägen im Leben umgeht, hängt stark mit ihrer Resilienz zusammen. Resilienz ist eine Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie gleichzeitig als Chance zu nutzen. Ob das Glas halb voll oder halb leer ist, entscheidet die Achtsamkeit jeder einzelnen Person. Der Schlüssel zur Achtsamkeit liegt darin, im Moment zu leben und ihn zu genießen. Um diesen Zustand zu erreichen, können Meditation oder Spaziergänge in der Natur hilfreich sein. Jeder Mensch muss individuell für sich herausfinden, wie er Achtsamkeit erlernen kann, um die innere Balance und das Selbstbewusstsein zu stärken.
- Kennen Sie den Moment, wenn nach einem Gespräch mit einer guten Freundin oder einem guten Freund alle Probleme verschwunden sind? Deswegen wirken soziale Beziehungen Wunder und können negative Gefühle umkehren – egal ob Familie, Freundeskreis oder Kolleginnen und Kollegen auf der Arbeit. Schon ein kurzes Telefonat mit Freunden kann dazu führen, dass Störgefühle relativiert werden. Soziale Beziehungen sind wie Balsam für die Seele. Generell trägt das Kommunizieren von Gefühlen oder Stimmungen zu einem guten Wohlbefinden bei und kann entlastend wirken.
Im Beruf ist mentale Gesundheit essenziell
Für Arbeitgeber ist es sinnvoll, die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden zu stärken. Dadurch werden nicht nur Krankheitstage reduziert, sondern auch aufgrund einer erhöhten Zufriedenheit die Produktivität gesteigert. Ein belastendes Arbeitsumfeld kann sich, hingegen, negativ auswirken.
Der Umgang von Führungskräften mit Mitarbeitenden kann einen entscheidenden Einfluss auf deren psychische Gesundheit haben. Es sollte stets eine vertrauensvolle, transparente und gleichwertige Zusammenarbeit sein. Doch teilweise herrschen veraltete Denkmuster vor wie, dass eine Führungskraft alles besser können muss als die anderen. Führung wird oft mit Autoritäten oder Machtspielen verknüpft, dabei machen vielmehr Partizipation, Dialog und ausreichend Handlungsspielraum einen guten Führungsstil aus.
8 effektive Strategien, um die mentale Gesundheit zu stärken
Ständige müde und gereizt? Erholung ist aktuell ein Fremdwort? Und die Konzentration lässt oft nach? Das alles sind Anzeichen von mentaler Erschöpfung. Diese acht Hilfe-Strategien zeigen auf, was dagegen getan werden kann.
1. Mal die Pause-Taste drücken: Die Welt ist sehr schnelllebig, wodurch Pausen immer wichtiger werden. Es kann eine einzelne Situation oder die Summe vieler kleiner Dinge sein, die das Fass zum Überlaufen bringen. Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft kann schon helfen, aber oftmals sind mehrtätige Auszeiten ratsam – ohne schlechtes Gewissen.
2. Bewusst glücklich sein: Es sich gut gehen lassen und die eigenen Bedürfnisse an die erste Stelle setzen: Jeder Mensch hat das Recht, glücklich zu sein und gut behandelt zu werden. Eine Möglichkeit, um sich selbst glücklich zu machen, kann die regelmäßige und bewusste Erfüllung von kleinen Wünschen sein, wie ein Wochenende ans Meer zu fahren oder sich Zeit für ein gutes Buch zu nehmen.
3. Regelmäßig bewegen: Statt mit dem Auto oder der Bahn, einfach mal zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit gelangen. Bewegung senkt das Stresslevel und beim Sport schüttet das Gehirn Botenstoffe aus, die Glückgefühle erzeugen. Auch das Tageslicht fördert die Ausschüttung von Serotonin, dem Glückshormon, und kann selbst an einem grauen Wintertag die Stimmung aufhellen.
4. Ausreichend schlafen: Feste Zeiten zum Schlafengehen sowie Rituale vor dem Schlaf helfen dabei, den Schlaf erholsamer zu machen. Denn ein erholsamer Schlaf ist die Basis, um kognitiv leistungsfähig zu sein und die eigenen Emotionen zu steuern.
5. Etwas Neues lernen: Personen, die aktiv auf ein Ziel hinarbeiten oder neue Fähigkeiten erlernen, sind glücklicher als Menschen, die in ihrer täglichen Routine feststecken. Das können ein neues Projekt oder Weiterbildungen auf der Arbeit sowie das Erlernen einer neuen Sprache oder das Ausprobieren einer neuen Sportart im Privaten sein.
6. Ausgewogen ernähren: Verschiedene Sorten an Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse sowie Wasser oder Tee – all das zählt zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Das stärkt die mentale Gesundheit, da nicht nur Organe, sondern auch das Gehirn Nährstoffe benötigt, um gut zu funktionieren.
7.Soziale Kontakte pflegen: Es gibt Menschen, die aus sozialen Kontakten neue Energie schöpfen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Menschen, denen viele soziale Beziehungen die Energie rauben. Jeder Mensch muss für sich individuell entscheiden, wie viele soziale Bindungen ihm guttun.
8. Digital Detox betreiben: Vom Handy über den Laptop zum Fernseher und wieder zurück. Die Menschen verbringen viel Zeit vor Bildschirmen und die ständige Erreichbarkeit erzeugt Stress. Dagegen hilft es, den Konsum digitaler Medien zu reduzieren oder feste Zeiten dafür zu schaffen.
Wichtig ist: Jeder Mensch ist unterschiedlich belastungsfähig und alle brauchen Pausen, um wieder neue Kraft zu tanken. Es ist wichtig, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, um das seelische Wohlbefinden zu fördern.