Selbstmotivation steigern: Produktiver und zufriedener im Job
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- Ein hohes Maß an Motivation sorgt für mehr Produktivität, Leidenschaft und Zufriedenheit im Job. Um zu lernen, sich selbst zu motivieren, gibt es verschiedene Strategien.
- Unterschieden wird zwischen extrinsischer und intrinsischer Motivation. Nachhaltiger ist die intrinsische Motivation, bei der die anstehenden Aufgaben aus einem inneren Antrieb heraus erledigt werden.
- Zu den wichtigsten Tipps gehört es, sich realistische Ziele zu setzen und positive Gedanken im Alltag zu etablieren.
- Um den inneren Schweinehund zu überwinden, kann es helfen, sich für kurze Zeit bei kleinen Erfolgen selbst zu belohnen.
Motivation am Arbeitsplatz führt nicht nur zu einer höheren Produktivität, sondern auch zu mehr Freude an der Arbeit. Wer es schafft, sich selbst zu motivieren, ist zufriedener im Job und dabei unabhängig von anderen. Aber was tun, wenn die Motivation nachlässt oder ganz ausbleibt? Zum Glück gibt es Strategien, um die Selbstmotivation zu steigern und langfristig aufrechtzuerhalten.
Um die eigenen Ziele zu erreichen und beruflich erfolgreich zu sein, braucht es eine gute Portion Selbstmotivation. Unmotiviertes Arbeiten führt auf Dauer zu Frust, Unzufriedenheit und nachlassender Leistungsfähigkeit. Deshalb ist es wichtig zu lernen, innere Motivationsquellen zu nutzen und so wieder mehr Leidenschaft im (Arbeits-)Leben zu entwickeln.
Die Bedeutung von Selbstmotivation
Selbstmotivation ist die Fähigkeit, eine Aufgabe aus eigenem Antrieb durchzuführen und abzuschließen – ohne Ermutigung oder Druck von anderen. Es bedeutet, Verantwortung für sich und seine Ziele zu übernehmen. Das heißt: Es braucht keine Motivation von außen, um erfolgreich zu sein. Das gilt für den Job, aber auch für Privates wie Sport, gesunde Ernährung oder Haushalt.
Grundsätzlich kann jeder gesunde Mensch sich selbst motivieren. Wie stark die Fähigkeit ausgeprägt ist, unterscheidet sich von Person zu Person – lässt sich aber trainieren. Wie motiviert wir an eine Tätigkeit herangehen, hängt nicht nur von sich selbst ab, sondern auch von der Art der Aufgabe. Dinge, die Spaß machen, fallen grundsätzlich leichter.
Aber auch Aufgaben, die erst einmal keine Freude bereiten, können wichtig sein. Vielleicht sind sie ein Schritt auf dem Weg zu den eigenen Zielen oder erfüllen einen anderen wichtigen Zweck. Dabei ist es hilfreich, sich mit bestimmten Methoden selbst zu motivieren.
Tipps zur Steigerung der Selbstmotivation
Welcher Weg zur Motivation der richtige ist, ist von Person zu Person unterschiedlich. Jeder Mensch muss selbst herausfinden, welche Strategie am erfolgreichsten ist.
Dabei gibt es einige Tipps und Methoden, aus denen eine individuelle Motivationsstrategie zusammengestellt werden kann.
Das sind die besten Tipps zur Selbstmotivation:
- Persönliche Ziele setzen und als Kraftquelle nutzen
- Positive Affirmationen verinnerlichen
- Selbstbestimmt arbeiten
- Belohnungssysteme nutzen
- Aufgaben in Etappen aufteilen
- Routinen und Gewohnheiten etablieren
- Stresslevel verringern
- Pausen einplanen
Tipp 1: Persönliche Ziele setzen und als Kraftquelle nutzen
Der größte und wichtigste Anreiz bei allem, was wir tun, sind unsere persönlichen Ziele. Wer ein Ziel vor Augen hat und einen Sinn in den eigenen Aufgaben sieht, handelt motivierter.
Ziele sollten realistisch sein. Zu viel zu wollen und es dann nicht zu erreichen, führt dazu, dass wir schneller aufgeben. Deshalb: Kleine Zwischenziele stecken. Jeder erreichte Schritt spornt an und führt näher an das Gesamtziel heran.
Steht eine ungeliebte Aufgabe an, macht es Sinn, sich ihren Zweck klarzumachen: Warum soll sie erledigt werden? Wie trägt sie zur Zielerreichung bei? Sich dann noch die positiven Gefühle vorzustellen, die es mit sich bringt, das angestrebte Zwischenziel zu erreichen, macht den Weg dorthin leichter.
Tipp 2: Positive Affirmationen verinnerlichen
Affirmationen, also innere Glaubenssätze, haben eine große Wirkung auf unser Handeln. Sie beinhalten unsere innersten, oft unbewussten Überzeugungen und Annahmen.
Viele Menschen tragen negative Glaubenssätze in sich, ohne es zu wissen.
Wichtig ist, sich mit seinen inneren Glaubenssätzen vertraut zu machen, negative Affirmationen zu identifizieren und schrittweise durch positive zu ersetzen.
Gute Affirmationen regelmäßig laut auszusprechen, hilft dabei, sie zu verinnerlichen und sich selbst anzuspornen. Das hat auch eine britische Studie der Universität Wolverhampton gezeigt: Versuchsteilnehmende, die sich selbst anfeuerten, verfügten über mehr Energie, fühlten sich besser und erzielten bessere Ergebnisse.
Tipp 3: Selbstbestimmt arbeiten
Immer nur Aufgaben von anderen zugewiesen zu bekommen, wirkt auf Dauer demotivierend. Ein höheres Maß an Mitbestimmung und Eigenständigkeit sorgt für mehr Freude und Engagement. Sinnvoll ist es, wenn Mitarbeitende sich zum Beispiel selbst organisieren, Lösungswege bestimmen oder Ziele mitentscheiden.
Besonders viel Motivation entsteht dadurch, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen und Dinge aus Überzeugung zu tun, anstatt sie für andere zu erledigen.
Wer zu sich und seinen Ergebnissen steht, arbeitet automatisch engagierter. Unabhängig davon, ob die Ergebnisse positiv oder negativ sind – denn auch Fehler sind wichtig für die eigene Weiterentwicklung.
Tipp 4: Belohnungssysteme nutzen
Eine Aufgabe ist erledigt? Dann kann es helfen, sich eine Belohnung zu gönnen, zum Beispiel mit einem guten Essen oder einem entspannenden Wellnessabend.
Das funktioniert auch andersherum, also mit Bestrafungen wie Medienverzicht oder Handyentzug. Die Forschung zeigt aber: Belohnungen wirken grundsätzlich besser als Bestrafungen. Zu diesem Ergebnis kam bereits eine Studie der Universität Harvard im Jahr 2009.
Mit Belohnungssystemen ist es möglich, sich für eine Weile selbst anzutreiben oder den Einstieg in eine neue Gewohnheit zu schaffen. Wichtig ist aber, zu wissen, dass es sich dabei um extrinsische Anreize handelt. Auf Dauer sollte daran gearbeitet werden, auf intrinsische Motivationsquellen umzusteigen.
Tipp 5: Aufgaben in Etappen aufteilen
Erscheint eine Aufgabe zu groß, um sie zu bewältigen, ist es sinnvoll, sie in Schritte aufzuteilen. Dabei können beispielsweise einzelne Aufgabenpakete, Meilensteine und zugehörige Zeitfristen geplant werden.
Das ermöglicht einen besseren Fokus auf die konkreten To-dos. Außerdem können erledigte Schritte nach und nach abgehakt werden. Das visualisiert die bereits erreichten Erfolge und motiviert dazu, weiterzumachen.
Es fällt leichter, sich zu kleineren Schritten anzutreiben als zu riesigen Aufgabenpaketen. So schaffen es viele Menschen zum Beispiel eher, sich dazu zu motivieren, eine halbe Stunde konzentriert an einem Aufgabenschritt zu sitzen, als direkt ein ganzes Projekt anzugehen. Und oft wächst die Motivation dabei von allein, sodass dann doch länger an etwas gearbeitet wird als ursprünglich geplant.
Tipp 6: Routinen und Gewohnheiten etablieren
Ein gut geplanter Tagesablauf und motivierende Routinen helfen, bei der Sache zu bleiben. Dabei sollten eigene Bedürfnisse und der Bio-Rhythmus berücksichtigt werden. Einige Menschen arbeiten morgens produktiver, andere kommen erst später in Schwung.
Komplett entgegen den eigenen Produktivitätsphasen zu arbeiten, ist ineffizient. Besser ist es, sich die eigenen Hochs und Tiefs bewusst zu machen und seinen Arbeitstag dementsprechend zu planen.
Werden gute Gewohnheiten zu einer festen Zeit etabliert, lassen sich daraus Routinen entwickeln. Dabei können immer wieder motivierende und aktivierende Elemente eingebaut werden, zum Beispiel:
- Motivierende Podcasts oder Musik hören
- Erfolgsgeschichten oder Zitate, die einen antreiben, lesen
- Positive Glaubenssätze wiederholen
- Sich abends die Erfolge des Tages aufzählen
- Aktivierende Bewegungseinheiten einschieben
Extra-Tipp: Es ist sinnvoll, ab und zu bewusst die eigenen Gewohnheiten zu durchbrechen und gezielt etwas anders zu tun als sonst. Das sorgt für Dynamik und Flexibilität.
Tipp 7: Stresslevel verringern
Einer der größten Motivationskiller ist Stress.
Niemand hält eine zu hohe Arbeitsbelastung dauerhaft durch. Aufgaben werden dann flüchtig abgearbeitet, die Konzentration und Leistungsfähigkeit leiden.
Irgendwann kommen körperliche Beschwerden hinzu.
Ein Teufelskreis: Wird die To-do-Liste zu lang, sind die Ergebnisse oft unzureichend, und das demotiviert wiederum.
Wer unter Dauerstress leidet, sollte den Arbeitspegel senken. Eine gute Work-Life-Balance, sinnvolle Priorisierung und Planung helfen dabei. Wenn das nicht reicht, bleibt nur, das Gespräch mit der Führungskraft zu suchen, um den Workload zu verringern – und auch mal „Nein“ zu sagen, anstatt sich zu viel aufzubürden.
Tipp 8: Pausen einplanen
Kein Mensch kann ununterbrochen produktiv arbeiten. Auszeiten gehören selbst bei den motiviertesten Personen dazu.
Eine Arbeit darf auch mal ruhen, wenn der Antrieb gerade ausbleibt. Oft kommt die Motivation von ganz allein wieder oder es entstehen unerwartet neue Ideen. Nach einer Auszeit lässt sich meist mit klarerem Kopf und frischem Blick weiterarbeiten.
Am besten werden Pausen mit Dingen gefüllt, die einem guttun und dabei helfen, neue Kraft zu tanken. Das trägt auch zur mentalen Gesundheit bei. Immer gut: Sport und Bewegung. Davon profitieren Körper und Geist. Schon mit wenigen Maßnahmen ist es möglich, am Arbeitsplatz fit und leistungsfähig zu bleiben.
Selbstmotivation ist kein statischer Zustand
Sich selbst zu motivieren, ist ein andauernder Prozess, der sich stetig weiterentwickelt. Wer es schafft, effektive Motivationsstrategien und Methoden zu lernen, begegnet neuen Herausforderungen im Leben mit Begeisterung und Energie.
Mit den richtigen Werkzeugen gelingt es, die eigenen Lebensziele zu verfolgen und Freude daran zu haben.
Ganz wichtig: Keine Angst vor Fehlschlägen. Fehler und Misserfolge gehören dazu. Wir lernen aus ihnen und wissen, wie wir es nächstes Mal besser machen können.