Digital Health – Wie die Digitalisierung die Gesundheitsbranche beeinflusst
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- Gesundheitsapps, Fitnesstracker und Online-Services wie Terminvereinbarungen beim Arzt oder Erinnerungen an Untersuchungen sind bereits sehr beliebt.
- Digital Health ermöglicht vor allem eine schnellere Kommunikation, effizientere Prozesse und dadurch auch die Senkung von Kosten in der Gesundheitsbranche.
- Problematisch wird es allerdings bei komplexen Gesundheitssystemen wie in Deutschland und beim Thema Datenschutz.
- Laut Umfragen sind Patienten grundsätzlich offen für Digital Health Angebote und würden sie gerne in Anspruch nehmen.
Der Trend der Digitalisierung durchdringt zunehmend alle Lebensbereiche. So halten neue Technologien unter dem Begriff Digital Health auch in die Gesundheitsbranche Einzug. Doch was bedeutet das eigentlich und wie gut sind die ganzen Apps, Tracker und digitalen Serviceleistungen? Und: Was ist in Zukunft noch alles möglich?
Das Gesundheitssystem steckt in einer tiefen Krise. Verantwortlich dafür sind vor allem eine immer älter werdende Gesellschaft und die damit zunehmende Anzahl chronisch kranker Menschen. Mehr Kranke bedeuten natürlich kontinuierlich steigende Kosten. Und genau hier soll die Digitalisierung Abhilfe schaffen.
Erste Schritte in Richtung Digital Health
So gut wie jeder kennt sogenannte Gesundheitsapps und Fitnesstracker, die unsere Körperdaten aufzeichnen und auswerten. Dieser Trend erfreut sich mittlerweile großer Beliebtheit: Fast die Hälfte aller Smartphone-Nutzer verwenden solche Apps zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit.
Andere bereits eingeführte Neuerungen sind digitale Serviceleistungen wie Online-Terminvereinbarungen beim Arzt oder digitale Erinnerungen an Vorsorgeuntersuchungen.
Und was wird es in Zukunft noch geben? Elektronische Patientenakten oder Online-Sprechstunden zum Beispiel. Denkbar wäre auch eine digital unterstützte medizinische Versorgung von Menschen in ländlichen Regionen, die den nächstgelegenen Arzt nur sehr schwer erreichen können.
Und was bringt das alles?
Die Digitalisierung der Gesundheitsbranche soll vor allem eines: Eine schnellere und bessere Kommunikation ermöglichen und dadurch Effizienz steigern und Kosten senken.
Elektronische Patientenakten beispielsweise erlauben einen verbesserten Informationsaustausch zwischen Haus- und Fachärzten.
Online-Terminabsprachen sorgen für eine vereinfachte Kommunikation zwischen Arzt und Patient.
Leichter gesagt als getan
Theoretisch ist alles möglich, praktisch gibt es aufgrund der Komplexität unserer Gesundheitssysteme allerdings Probleme.
Die Zweiteilung des deutschen Systems in gesetzliche und private Krankenversicherungen ist nur ein Beispiel dafür, welche Faktoren die komplette digitale Vernetzung zwischen Krankenkassen, Ärzten und Patienten erschweren. Kompliziert wird es auch beim Thema Datenschutz.
Bislang sind vor allem Patienten noch skeptisch, ob ihre digital gespeicherten Daten überhaupt sicher sein können. Eine Umfrage ergab, dass der Großteil der Deutschen eigenhändig darüber entscheiden möchte, welcher Arzt Zugriff auf ihre elektronische Patientenakte hat. In dieser Sache ist das letzte Wort auf jeden Fall noch nicht gesprochen.
Top oder Flop?
Auch wenn noch einige Herausforderungen anstehen: Generell sind Patienten für das Thema Digital Health laut einer Bitkom-Umfrage sehr empfänglich, würden derartige Angebote auch gerne in Anspruch nehmen. Allerdings schreitet die Digitalisierung in der Branche nur schleppend voran.
In Zukunft müssen Angebote entwickelt werden, die der Komplexität des Gesundheitswesens sowie den Datenschutzforderungen der Patienten gerecht werden.
Wenn das klappt, hat eine digitale Gesundheitsbranche großes Potenzial.