ETFs – Was es mit den börsengehandelten Indexfonds auf sich hat

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An der Börse kann man sein Geld nicht nur in Aktien, sondern auch in Fonds anlegen. Zurzeit ist vor allem eine spezielle Art von Fonds in aller Munde, die sogenannten ETFs. Doch was hat es mit dieser Anlageform auf sich und warum ist sie so beliebt?

ETFs (engl. Exchange Traded Fund) sind börsengehandelte Indexfonds. Soweit so gut. Allerdings wird diese Erklärung bei den meisten Finanzlaien nur weitere Fragezeichen verursachen. Fangen wir also mit der Basis an:

Was sind Fonds?

Mit einem Investmentfonds hat man einen riesigen Vorteil: Man streut sein Risiko. Denn ein Fonds ist eine Sammlung verschiedener Aktien, Anleihen oder Immobilien. Wertanlagen unterliegen immer Schwankungen. Wenn beispielsweise eine Aktie im Fonds abfällt, ist das kein Weltuntergang, da die anderen Wertanlagen diesen Einbruch ausgleichen können.1 Die Entscheidung darüber, wie ein Fonds überhaupt zusammengesetzt wird, fällt der sogenannte Fondsmanager. Dieser wählt eine Kombination aus Finanzwerten aus, von denen er glaubt, dass sie zukünftig im Wert steigen werden. Für diese aktive Verwaltung eines Fonds muss man als Anleger letztlich auch in Form von Fondsmanagementgebühren zahlen. Ein Indexfond hat, wie der Name schon sagt, die Besonderheit, dass er nur Aktien eines bestimmten Index beinhaltet. Indexfonds gibt es zu allen möglichen Indizes auf der Welt, zum Beispiel den DAX oder den Dow Jones.2

Und was ist jetzt ein ETF?

Bei einem ETF handelt es sich im Regelfall um einen Indexfonds,  der die Wertentwicklung des zugehörigen Index abbildet. Investiert man also in einen ETF des DAX, partizipiert man an dessen Entwicklung: Sinkt der DAX um 0,5 Prozent, fällt auch der ETF um 0,5 Prozent. Steigt er hingegen um 1,5 Prozent, steigt auch der ETF um 1,5 Prozent.3
Die Besonderheit eines ETFs im Vergleich zu regulären Indexfonds ist, dass ETFs an der Börse gehandelt werden. Sie können also wie eine Aktie jederzeit an der Börse gekauft und verkauft werden. Klassische Publikumsfonds werden dagegen nur einmal am Tag gehandelt.4

Welche Vorteile bieten ETFs?

Weil ETFs in der Regel einen Index abbilden, sind sie meist passiv gemanagte Fonds. Anders als beim „klassischen“ aktiv gemanagten Fonds, bei dem der Fondsmanager Anlageentscheidungen trifft, um eine hohe Performance zu erzielen, hat der ETF-Fondsmanager nur die Aufgabe, die Wertentwicklung eines Index so genau wie möglich nachzubilden. Die Folge: Die Fondsmanagementgebühren fallen beim ETF deutlich geringer aus.

Dass ETFs an der Börse gehandelt werden, stellt für Anleger einen weiteren großen Vorteil dar. Sie können dadurch häufiger und damit auch flexibler gehandelt werden als reguläre Fonds. Außerdem weiß der Anleger durch die Nachbildung eines Index zu jeder Zeit genau, worin er investiert hat. Geringe Kosten, Flexibilität und Transparenz sind also die triftigsten Argumente, die für ETFs sprechen.5

Wie kann man sein Geld in ETFs anlegen?

Wer in ETFs investieren möchte, braucht ein Depot bei einer Bank oder einem Online Broker. Ab diesem Zeitpunkt hat man die Qual der Wahl, denn es gibt unzählige Möglichkeiten. Beispielsweise kann man bei ETFs zwischen verschiedenen Anlageklassen wie Aktien, Anleihen oder Immobilien auswählen.6 Außerdem gibt es ausschüttenden und thesaurierenden ETFs. Bei ersteren  erfolgt eine jährliche Auszahlung des Gewinns, während bei thesaurierenden ETFs die erzielten Erträge automatisch wieder investiert werden. Da die Reinvestition ohne erneute Gebührenkosten erfolgt, sind thesaurierende ETFs für eine langfristige Anlage oft die sinnvollere Lösung.7

Summa summarum klingen ETFs nach einer sinnvollen Ergänzung für jedes Anlegerportfolio. Aber Vorsicht: Wie bei allen Anlageformen sollte man sich auch bei ETFs vor dem Investment intensiv informieren und im Bestfall Unterstützung von einem Experten einholen.

1 sueddeutsche.de
2justetf.com
3aktien-kaufen-fuer-anfaenger.de
4justetf.com
5aktien-kaufen-fuer-anfaenger.de
6 extra-funds.de (Link veraltet)
7aktien-kaufen-fuer-anfaenger.de

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