Die Kfz-Versicherung in Zeiten des autonomen Fahrens

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Während der Autofahrt im Internet surfen, arbeiten oder sogar schlafen – was jetzt noch nach Zukunftsmusik klingt, könnte in einigen Jahren schon Realität sein. Das autonome Fahren macht das Leben in vielerlei Hinsicht komfortabler. Vor allem aber könnten zahlreiche Verkehrsunfälle verhindert werden. Doch was bedeutet das für die Kfz-Versicherung? Wird sie damit in Zukunft überflüssig?

Die Anfänge des autonomen Fahrens sind schon heute auf den Straßen unterwegs. Teilautomatisierte Systeme wie Auffahrassistenten, Einparkhilfen und Spurwechselassistenten werden bereits regelmäßig verbaut und konnten schon zahlreiche Unfälle verhindern. Der nächste Schritt: Das autonome bzw. vollautomatisierte Fahren. Dabei fährt das Fahrzeug selbstständig und zielgerichtet, ohne dass der Fahrer eingreifen muss.Die ersten serienreifen Systeme sollen ab 2030 auf den Markt kommen. Ziel ist es neben höherem Komfort, Unfälle im Straßenverkehr auf ein Minimum zu reduzieren.

Wer haftet bei technischem Versagen?

Wer bei einem Unfall die Schuld trägt, lässt sich schon heute in vielen Situationen gar nicht so leicht sagen. Im Zeitalter des autonomen Fahrens wird die Geschichte noch komplizierter: Die autonome Technik übernimmt die Rolle des Fahrers und der Fahrer wird zum Beifahrer. Wer trägt die Verantwortung, wenn die Technik im entscheidenden Moment versagt und es zu einem Unfall kommt? Nach aktueller Gesetzeslage müsste in diesem Fall noch immer der Fahrer für den Schaden aufkommen. Die Veränderung der Haftungsfrage wird jedoch aktuell stark diskutiert. Vor allem Autobauer oder Zulieferer könnten in Zukunft für Unfälle verantwortlich gemacht werden.

Das Ende der Kfz-Versicherung?

Vollautomatisiertes Fahren soll fast alle Unfälle im Straßenverkehr verhindern können. Kommt es durch technisches Versagen doch zu einem Unfall, wird aller Vorrausicht nach nicht mehr der Fahrer dafür haftbar gemacht. Wird die Kfz-Versicherung also überflüssig? Laut Experten werde das nicht der Fall sein. Allerdings müsse sich die Versicherungsbranche an den technischen Fortschritt und damit auch an neue Risiken, wie die Manipulation durch Hacker, anpassen und neue Lösungsansätze liefern. Auch für die Verbraucher bedeutet das eine Veränderung. Durch die erhöhte Sicherheit der vollautomatisierten Systeme könnten in Zukunft nicht nur die Anzahl der Unfälle, sondern auch die Versicherungsbeiträge sinken.

Frühzeitig Strategien entwickeln

Laut einer Studie haben sich erst wenige Versicherungsanbieter mit den Auswirkungen des vollautomatisierten Fahrens beschäftigt: Nur 29 Prozent aller Befragten haben sich bereits Wissen zum autonomen Fahren angeeignet, während lediglich 10 Prozent bereits eine Strategie entwickelt haben.1 Einige wenige Versicherungen gehen mit gutem Beispiel voran. Teilweise werden bereits Fahrzeuge mit Notbremssystemen günstiger eingestuft. Obwohl das autonome Fahren erst in einigen Jahren serienreif ist, sollten Versicherungen sich frühzeitig mit der Thematik beschäftigen, um langfristige Ansätze und Lösungen zu entwickeln.

1 dig-in.com

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